Das Lüner Theater und Heinz Hilpert

Heinz Hilpert, Foto: Kaspar Seiffert (Göttingen) Heinz Hilpert, Foto: Kaspar Seiffert (Göttingen)

1955 nahmen der damalige Oberbürgermeister Adolf Stock und der Oberstadtdirektor Dr. Adalbert Kaukars zu dem wohl bekanntesten deutschen Theaterbaumeister Prof. Gerhard Graubner in Hannover Kontakt auf. Er sollte für Lünen eine Stadthalle bauen. Es wurde ein „richtiges“ Volltheater – allerdings ausschließlich für Gastspiele. Lünen hatte nie ein eigenes Ensemble.

 

1958 wurde das Lüner Theater am 11. Oktober mit der Verdi-Oper „Aida“ eröffnet. Die Festansprache hielt Heinz Hilpert, der damalige Intendant des Deutschen Theaters in Göttingen.

 

Die gesamten Baukosten beliefen sich damals auf 4,2 Millionen DM. Das Theater bietet 765 Plätze, inklusive der Logenplätze; der Bühnenraum ist 22,50 Meter breit und 25,30 Meter tief; die Hauptbühne umfasst 315 m² und die Seitenbühne 185 m².

 

Als Heinz Hilpert die Festrede zur Eröffnung des Theaters hielt, war er kein Neuling mehr in Lünen. Er hatte als Schauspieler und Regisseur bereits im Wichernhaus in Lünen gastiert.

 

Geboren 1890 in Berlin, war er schon als 35-jähriger Oberspielleiter an den Städtischen Bühnen Frankfurt. Wenig später ging er wieder zurück nach Berlin und arbeitete am Deutschen Theater bei Max Reinhardt. 1932 übernahm er die Direktion der Volksbühne Berlin. In den Wirren des nationalsozialistischen Regimes leitete er drei Theater: das Künstlertheater und das Deutsche Theater in Berlin sowie das Theater an der Josefstadt in Wien.

 

Nach dem Krieg wurde Heinz Hilpert 1947 Intendant in Frankfurt und gründete nicht nur das Theater in Konstanz neu, sondern leitete ab 1950 das Deutsche Theater Göttingen. 1967 starb Heinz Hilpert 77-jährig. Ein Jahr zuvor, 1966, hatte der Lüner Rat beschlossen, das Theater nach ihm zu benennen.

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